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The Technician im Oranje-Gewand

In der neuesten Ausgabe der offiziellen UEFA-Publikation The Technician gibt es einen faszinierenden Einblick in die einzigartige Mentalität des Fußballs in den Niederlanden.

The Technician im Oranje-Gewand
The Technician im Oranje-Gewand ©UEFA.com

Bert van Marwijk, Trainer der niederländischen Nationalmannschaft, gibt uns in der Februar-Ausgabe der offiziellen UEFA-Publikation The Technician 
einen faszinierenden Einblick in die einzigartige Mentalität des Fußballs in seinem Heimatland. Außerdem geht es um die Bedeutung der Wissenschaft im Fußball, um die Rolle der Trainer beim Schutz des Ansehens des Fußballs, und darum, ob Erfahrung bei der FIFA-WM 2010 wirklich ausschlaggebend sein wird.

Die Niederlande waren die erste europäische Mannschaft, die den Sprung nach Südafrika geschafft haben - am Ende hatten sie alle acht Spiele gewonnen. Im Nachhinein sieht das alles so einfach aus, aber van Marwijk hält es mit seinem legendären Landsmann Rinus Michels, der einst sagte, dass man ein gewisses Persönlichkeitsprofil haben muss, um Oranje zu übernehmen.

"Rinus hat recht damit, dass es sehr schwierig ist, eine niederländische Mannschaft zu führen, weil jeder Individualist sein möchte", sagte der ehemalige Trainer von Feyenoord und des BV Borussia Dortmund, der weiß, dass sich die Talente seiner Spieler am besten mit dem Ball am Fuß entfalten. "Manche Länder bringen gute Leistungen im Spiel ohne Ball, während niederländische Spieler sich nur wohlfühlen, wenn sie im Ballbesitz sind."

Van Marwijk ist einer von acht Trainern, die bei der WM europäische Mannschaften betreuen und die 2008 ins Amt kamen. Das ist "eine Statistik, die den Trend unterstreicht, Nationaltrainer nur relativ kurz zu verpflichten, so dass nur ein begrenzter Erfahrungsschatz von einem großen Turnier zum anderen weitergetragen werden kann", schreibt The Technician. Die Publikation nimmt auch alle 13 Trainer, die bei den europäischen Teams auf der Bank sitzen, näher unter die Lupe.

Um die Massenmedien im Fußball geht es im Editorial von Andy Roxburgh, Technischer Direktor der UEFA. Schwerpunkt ist dabei die Rolle der Trainer beim Schutz des Ansehens des Fußballs. Er betont die Tatsache, dass das Benehmen einer Mannschaft auf dem Platz "auch eine Spiegelung des Trainers ist, weil er ultimativ verantwortlich ist dafür, wie die Mannschaft auftritt und handelt". Außerdem heißt es: "Der Schutz des Images des Produkts - das Spiel selbst, die Marke, der Klub und der Wettbewerb - muss deshalb Teil des Jobs eines jeden Trainers sein."

Der Umgang mit der Presse ist nur ein Aspekt der Arbeit eines modernen Trainers, der hinsichtlich seiner Spieler über eine Menge von Informationen verfügt, und diese benutzt, um zu entscheiden, welche elf Spieler auflaufen sollen. The Technician befasst sich mit den Daten, die ein Trainer analysieren muss, wenn er den Trainingsanzug ausgezogen hat, denn wissenschaftliche Methoden, um die Leistung des Spielers zu verbessern, nehmen immer mehr zu. The Technician hat sich dazu mit Bruno Demichelis befasst, der bei Chelsea FC wissenschaftlicher Koordinator ist, und der innovative Techniken einführt, die er bei seinem ehemaligen Verein AC Milan unter dem Schlagwort MilanLab entwickelt hat.

Auch das Spiel entwickelt sich natürlich, und The Technician berichtet, dass die UEFA-Fußballkommission, die in ihrer neuen Struktur erstmals im November zusammengekommen ist, von den bisherigen Erfahrungen angetan ist, die das Experiment mit zusätzlichen Unparteiischen in der UEFA Europa League gebracht hat. Das Magazin hält zudem fest, dass mehr als die Hälfte der 53 UEFA-Mitgliedsverbände bereits der UEFA-Schiedsrichterkonvention beigetreten ist, und dass man realistisch davon ausgehen könne, dass Ende der Saison 2011/12 alle Verbände die Kriterien erfüllt haben werden.