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UEFA-Präsident: Aleksander Čeferin

Präsident
Aleksander Čeferin wurde im September 2016 auf dem 12. außerordentlichen UEFA-Kongress in Athen zum siebten Präsidenten der UEFA gewählt.
Aleksander Čeferin wurde im September 2016 auf dem 12. außerordentlichen UEFA-Kongress in Athen zum siebten Präsidenten der UEFA gewählt. ©UEFA

Präsidentschaft von UEFA-Präsident Aleksander Čeferin: ein Rückblick

Aleksander Čeferin, Jurist und ehemaliger Präsident des Slowenischen Fußballverband (NZS), ist seit 2016 UEFA-Präsident. Er wurde beim UEFA-Kongress am 5. April 2023 in Lissabon für eine weitere vierjährige Amtszeit wiedergewählt.

Beim UEFA-Kongress 2019 in Rom stellte UEFA-Präsident Aleksander Čeferin die langfristige Strategie „Gemeinsam für die Zukunft des Fußballs“ und damit seine Vision für den Schutz und die Förderung des europäischen Fußballs vor. In Bezug auf steigende Teilnehmerzahlen, sportliche Ausgeglichenheit, Wohlstand, Good Governance sowie soziale und ökologische Verantwortung konnten bereits beachtliche Fortschritte erzielt werden.

Im Folgenden werfen wir einen Rückblick auf einige der wichtigsten Meilensteine in den sieben Jahren, seitdem Alexander Čeferin an der Spitze des europäischen Fußball-Dachverbands steht.

Schutz des Fußballs

Das Engagement und die Solidarität von Aleksander Čeferin haben den europäischen Fußball in den Zeiten zweier Herkulesaufgaben geschützt: die Covid-19-Pandemie und die sogenannte European Super League.

Als der Fußball 2020 eine pandemiebedingte Zwangspause einlegen musste, reagierte die UEFA entsprechend schnell und verschob die EURO 2020, damit die nationalen Meisterschaften noch im selben Sommer abgeschlossen werden konnten. Fördermittel wurden vorausgezahlt, um den Verbänden bei der finanziellen Bewältigung dieser Krise unter die Arme zu greifen; ferner wurden die Bestimmungen zum finanziellen Fairplay angepasst, um die Einbußen von Eliteklubs im Zusammenhang mit dem Ticketverkauf und Übertragungsrechten auszugleichen.

Aleksander Čeferin setzte sich für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ein, indem er die Einführung eines rigorosen medizinischen und operativen Protokolls vorantrieb und somit sicherstellte, dass die UEFA-Klubwettbewerbe 2019/20 in weniger als einem Monat als Finalturniere mit acht Mannschaften abgeschlossen werden konnten. Der Präsident betonte auch immer wieder, welche Rolle die EURO 2020 bei einer sicheren Rückkehr der Fans in die Fußballstadien Europas spielen könne.

  • Zwölf Monate später gelang es Aleksander Čeferin, die Nationalverbände, Ligen, Klubs und Fans sowie politische Entscheidungsträger zusammenzubringen, um sich dem Konzept der Super League erfolgreich entgegenzusetzen. Die UEFA hat durch ihr Handeln das europäische Sportmodell gestärkt. Insbesondere eine auf sportlichen Leistungen basierende Qualifikation bildet das Herzstück der europäischen Wettbewerbe. Mit Unterstützung der UEFA haben im November 2021 sowohl das Europäische Parlament als auch der Rat der Europäischen Union wegweisende Entschließungen zur Unterstützung des Modells verabschiedet.

Investition der Einnahmen in Fußballentwicklungsprogramme

Aleksander Čeferin hat stets sichergestellt, dass 97 % der Gesamteinnahmen der UEFA in alle Ebenen der Fußballpyramide zurückfließen, vom Breiten- bis hin zum Elitefußball.

  • Beim UEFA-Kongress 2018 in Bratislava legte der UEFA-Präsident die Messlatte entsprechend hoch und kündigte an, die Finanzierung für den Zyklus 2020-24 des HatTrick-Programms auf Rekordniveau anzuheben. Im Rahmen des Programms werden die Einnahmen aus der Männer-EM-Endrunde in die europäische Fußballentwicklung investiert. Dieser Betrag wird für den Zyklus 2024-28 erneut um 21 % angehoben, wobei knapp EUR 1 Mrd. zur Verfügung stehen, um den Verbänden bei Investitionen in sämtliche Bereiche des Fußballs zu unterstützen, so zum Beispiel der Bau von Stadien und Trainingseinrichtungen, die Weiterentwicklung des Frauenfußballs, die Durchführung von Trainer- und Schiedsrichterkursen, die Nachwuchsförderung, Aktivitäten im Governance-Bereich, die Bekämpfung von Diskriminierung sowie Initiativen im Bereich soziale Verantwortung.
  • 2017 brachte die UEFA mit Assist ein Unterstützungsprogramm auf den Weg, das sich auf die Fußballentwicklung außerhalb Europas konzentriert. Ziel des Programms ist es, die Expertise im europäischen Fußball mit den fünf Schwesterkonföderationen außerhalb Europas und deren Regional- und Mitgliedsverbänden zu teilen.

„Der europäische Fußball muss respektvoll, respektabel und respektiert bleiben.“

Aleksander Čeferin, UEFA-Präsident (UEFA-Kongress 2019 in Rom)

Höhere Messlatte für UEFA-Wettbewerbe

Unter der Ägide ihres Präsidenten entwickelt die UEFA ihre Klub- und Nationalmannschaftswettbewerbe der Männer und Frauen weiter und versucht dabei, die Standards weiter anzuheben und dabei größtmöglichen Zugang für die Verbände und Vereine zu schaffen.

  • Die Einführung der UEFA Nations League hat nicht nur weniger bedeutungsvolle Freundschaftsspiele durch attraktivere Wettbewerbsspiele ersetzt, sondern auch den Stellenwert des Fußballs in kleineren europäischen Ländern erhöht. Durch die Zentralisierung der kommerziellen Rechte wurden zudem Einnahmen gesteigert, welche die Verbände wieder in den Fußball investieren können.
  • Dank der Einführung eines neuen Klubwettbewerbs, der UEFA Europa Conference League, kommen mehr Mannschaften und Länder denn je in den Genuss, an einem Europapokalwettbewerb teilzunehmen. 2021 nahmen rund 700 Vereine an den drei Spitzenwettbewerben der Männer teil.
  • Die bislang größte Reform der UEFA Women’s Champions League in der Spielzeit 2021/22 kam der sportlichen Ausgeglichenheit zugute und diente der Aufwertung des Frauenfußballs, was zu seiner langfristigen Nachhaltigkeit beiträgt.

Frauenfußball im Wandel

In seiner Amtszeit hat sich Aleksander Čeferin für höhere Investitionen in den Frauenfußball eingesetzt: Im Zuge der im Jahr 2019 auf den Weg gebrachten UEFA-Frauenfußball-Strategie „Zeit zu handeln“ wurden die Mittel für den Frauenfußball um 50 % erhöht. In der Folge wurden mehr Möglichkeiten und Strukturen geschaffen, damit Frauen und Mädchen Fußball spielen können. Zahlreiche Verbände haben eigene Frauenfußballstrategien auf den Weg gebracht; die Sichtbarkeit und der kommerzielle Wert der Frauenwettbewerbe wurden kontinuierlich gesteigert.

Im Oktober 2021 gab der Präsident eine Verdoppelung der Preisgelder für die UEFA Women’s EURO 2022 bekannt. Das Turnier war die bislang größte Ausgabe der Frauen-EM-Endrunde. 2021 beschloss die UEFA ebenfalls einen neuen finanziellen Verteilungsschlüssel für die neu gestaltete Women’s Champions League. Dadurch wurden Prämien deutlich erhöht und Solidaritätszahlungen für alle Erstligisten eingeführt, die ihre Teams für den Wettbewerb anmelden.

Partnerschaften stärken – in Europa und darüber hinaus

Aleksander Čeferin hat auf Dialog gesetzt und somit Konsens innerhalb des europäischen Fußballs geschaffen. Es ist ihm gelungen, Verbände, Ligen, Vereine, Spielerinnen und Spieler, Trainerinnen und Trainer, Fans, Spielervermittlerinnen und -vermittler, kommerzielle Partner sowie Entscheidungsträger zusammenzubringen.

  • Engere Beziehungen zwischen der UEFA und der Europäischen Klubvereinigung (ECA) waren für die Weiterentwicklung des Formats der Männer-Klubwettbewerbe im Hinblick auf den Zyklus 2024-27 entscheidend. Im September 2021 lud der Präsident alle Interessenträger der UEFA zur ersten Ausgabe der Konvention zur Zukunft des europäischen Fußballs ein, um sich mit den wichtigsten Fragen im Fußball zu befassen.
  • Auch über den Fußball hinaus hat Aleksander Čeferin die Beziehungen der UEFA gestärkt, so zum Beispiel mit dem Europarat, der Europäischen Kommission und den Mitgliedern des Europäischen Parlaments. Insbesondere die beiden EU-Organe spielten eine entscheidende Rolle, als es darum ging, das europäische Sportmodell vor der Gefahr der sogenannten European Super League zu schützen.
  • Der UEFA-Präsident hat den Austausch mit der südamerikanische Fußballkonföderation CONMEBOL auf und neben dem Platz intensiviert. In diesem Zusammenhang wurde eine bestehende Grundsatzvereinbarung bis Juni 2018 verlängert. Darüber hinaus wurden diverse Finalissima-Begegnungen zwischen den besten europäischen und südamerikanischen Nationalteams (Männer und Frauen, Nachwuchs sowie Futsal) vereinbart. Den Auftakt bildeten 2022 die Männer: Im Londoner Wembley-Stadion trafen Südamerikameister Argentinien und Europameister Italien aufeinander.

„Ich freue mich, eng mit Ihnen allen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die europäische Fußballfamilie stets geeint bleibt... jetzt und in Zukunft.“

Aleksander Čeferin, UEFA-Präsident (UEFA-Kongress 2016 in Athen)

Festlegung von Standards für Good Governance im europäischen Fußball

Innerhalb eines Jahres nach seiner Wahl hielt Aleksander Čeferin die Versprechen aus seinem Wahlprogramm ein und sicherte sich beim Kongress 2017 in Helsinki die Genehmigung für weitreichende Governance-Reformen. Dazu gehörten:

  • Begrenzung der Anzahl Amtszeiten für den UEFA-Präsidenten und die Mitglieder des Exekutivkomitees;
  • Anforderung an alle Kandidat/-innen für das Exekutivkomitee, ein aktives Amt in ihrem Nationalverband innehaben zu müssen;
  • Verankerung von Ethik und Good Governance als statutarische Ziele der UEFA.

Zur Stärkung der Zusammenarbeit der UEFA mit allen Interessenträgern des europäischen Fußballs hat das Exekutivkomitee zudem Vollmitgliedschaften für zwei Vertreter/-innen der Europäischen Klubvereinigung sowie ein Jahr später für eine Vertretung aus dem Kreise der European Leagues geschaffen.

2018 legte die UEFA die Grundlage für die Stärkung der Governance im Fußball in ganz Europa und genehmigte zehn Grundsätze, an denen sich die Mitgliedsverbände bei der täglichen Arbeit, der Entscheidungsfindung und dem strategischen Denken orientieren können.

Finanzielle Nachhaltigkeit im Fußball

Während der Amtszeit von Aleksander Čeferin hat die UEFA ihre 2010 eingeführten Maßnahmen zum finanziellen Fairplay weiterentwickelt, um die finanzielle Nachhaltigkeit des europäischen Fußballs langfristig sicherzustellen. Der Dachverband reagierte entschlossen auf die finanziellen Auswirkungen der pandemiebedingten Kontakt- und Ausgangssperren und im April 2022 wurde das neue Reglement zu Klublizenzierung und finanzieller Nachhaltigkeit genehmigt, das auf drei Säulen basiert: Solvenz, Stabilität und Kostenkontrolle.

Fußballs als Triebfeder für positiven Wandel

Aleksander Čeferin war stets bestrebt, die Kraft des Fußballs zu nutzen, um Gutes in der Gesellschaft zu bewirken:

  • Im Jahr 2022 brachte die UEFA ihre erste Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg. Damit schrieb sie ihr Bestreben fest, im Fußball mehr Verantwortung für soziale und ökologische Belange zu übernehmen. „Stärke durch Einheit“ misst die Fortschritte des Dachverbands in elf Themenbereichen anhand einer Reihe von Zielen und Leistungskennzahlen.
  • Im November 2017 wurde Čeferin als Vorsitzender der UEFA-Stiftung für Kinder gewählt, womit er einer unabhängigen Organisation vorsteht, die Projekte zugunsten benachteiligter junger Menschen weltweit finanziert. Ebenfalls 2017 trat Aleksander Čeferin der Wohltätigkeitsbewegung Common Goal bei und verpflichtete sich damit, ein Prozent seines Gehalts zu spenden, um so Projekte der Organisation im Bereich das Fußballs zu unterstützen.

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