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Liechtenstein besucht die UEFA

Der neue Präsident des Liechtensteiner Fußballverbandes, Hugo Quaderer, hat das Haus des Europäischen Fußballs in Nyon besucht und dabei einige Ziele seines Verbandes vorgestellt.

Michel Platini (links) und LFV-Präsident Hugo Quaderer
Michel Platini (links) und LFV-Präsident Hugo Quaderer ©UEFA

Der neue Präsident des Liechtensteiner Fußballverbandes (LFV), Hugo Quaderer, hat das Haus des Europäischen Fußballs in Nyon besucht.

Quaderer und LFV-Generalsekretär Roland Ospelt sprachen mit UEFA-Präsident Michel Platini und wichtigen Vertretern der UEFA-Nationalverbände über die Entwicklung des Fußballs im Fürstentum, das mit seinen rund 37 000 Einwohnern zwischen Österreich und der Schweiz liegt.

Quaderer, der im März dieses Jahres gewählt wurde, war von 2005 bis 2013 ein Mitglied der Regierung des Fürstentums Liechtenstein, wo er unter anderem auch das Sportministerium leitete. Momentan ist er Geschäftsführer und Delegierter des Verwaltungsrates eines Medienunternehmens in Liechtenstein, in den Fußball ist er seit seiner Jugend involviert.

"Es ist natürlich eine große Freude und eine große Ehre, dass ich meinen Antrittsbesuch bei der UEFA machen darf und dass ich Michel Platini persönlich treffen durfte", erklärte Quaderer gegenüber UEFA.com. "Was mich auch gefreut hat, war seine unkomplizierte und informelle Art und Weise beim Meinungsaustausch. Wir haben verschiedenste Themen angesprochen – etwa wie die UEFA organisiert ist, das ist für mich als neuer Verbandspräsident natürlich interessant zu erfahren – sowie die Projekte, die wir in Liechtenstein angehen wollen."

1934 gegründet, trat der LFV dem europäischen Dachverband UEFA sowie dem Weltverband FIFA 1974 bei. Die Nationalmannschaft der Herren nimmt seit 1994 an den Qualifikationen für die UEFA-Europameisterschaft und die FIFA-Weltmeisterschaft teil, der Verband an sich zählt über 1 900 Fußballspieler beider Geschlechter und aller Altersgruppen.

Sieben Vereine des Fürstentums nehmen am Ligabetrieb der Schweiz teil. FC Vaduz, FC Balzers, FC Triesen und FC Schaan wurden alle 1932 gegründet, zu ihnen stießen der FC Ruggell (1958), der FC USV Eschen-Mauren (1963) und der FC Triesenberg (1972). FC Vaduz, die Mannschaft aus der Hauptstadt, spielt momentan in der ersten Liga der Schweiz, der Super League. Die sieben Vereine treten inklusive ihrer zweiten Mannschaften im Liechtensteiner Pokal an, der seit 1946 jedes Jahr vom LFV organisiert wird.

Liechtenstein kann mit dem Rheinpark Stadion in Vaduz, das mit einer Kapazität von 6 127 überdachten Sitzen gemäß der FIFA- und UEFA-Anforderungen gebaut sowie 1998 eröffnet wurde, einen exzellenten Spielort vorweisen. Das Fürstentum hatte bereits die Ehre, Endrunden von europäischen Wettbewerben zu veranstalten. 2003 vergab die UEFA die UEFA-U19-Europameisterschaft an Liechtenstein. Fünf Jahre später teilte das Exekutivkomitee der UEFA bei einem Treffen in Vaduz die UEFA-U17-Europameisterschaft 2010 Liechtenstein zu. Durch seine geographische Lage trug Liechtenstein durch mehrere Veranstaltungen auch zur UEFA-Europameisterschaft 2008 bei, die in Österreich und der Schweiz stattfand.

Ein kleinerer Nationalverband wie der LFV begrüßt die Unterstützung im Bereich Infrastruktur und Sport seitens der UEFA als Teil ihres umfassenden HatTrick-Unterstützungsprogramms. "Diese Unterstützung ist enorm wichtig, das sind Gelder, die wir entgegennehmen und sinnvoll einsetzen können", erklärte Quaderer. "Wir sind sehr dankbar – ohne diese Gelder könnten wir sicherlich unseren Verband nicht so organisieren, wie er heute aufgestellt und organisiert ist."

Der LFV-Präsident gab drei Beispiele hinsichtlich der zukünftigen Pläne und Ziele seines Verbandes. "In sportlicher Hinsicht wird für uns sicherlich die [anstehende] UEFA Nations League eine Herausforderung", sagte er, "weil wir dort die Gelegenheit haben, uns mit Mannschaften auf ungefähr gleichem Niveau zu messen. Dann hat bei uns gerade die Entwicklung mit dem Frauenfußball angefangen. Wir haben bei einem UEFA-U16-Entwicklungsturnier [in Montenegro] mitgemacht und wir sind dabei, das weiterzuführen, und vielleicht gibt es dann auch mal eine Frauenmannschaft. Das dritte große Projekt ist, dass wir in Liechtenstein ein technisches Zentrum realisieren möchten, damit wir eine eigene Trainingsstätte haben. Wir haben jetzt einen Schritt gemacht, dass wir dieses Projekt hoffentlich in drei oder vier Jahren realisieren können."

Der Fußball in Liechtenstein ist auf einem soliden und starken Fundament gebaut und Quaderer sowie sein Team haben realistische Ziele für die Zukunft. Ein spezieller Wunsch ist, dass mindestens ein Spieler aus Liechtenstein pro Jahrgang ein Profifußballer wird. "Wenn wir das realisieren könnten", sagte der LFV-Präsident, "das wäre sportlich ein Riesenerfolg."

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