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Moussa Dembélé: "Durch den Fußball habe ich gelernt, ein besserer Mensch zu sein"

Für Moussa Dembélé ist das Auswärtsspiel von Celtic Glasgow bei Paris Saint-Germain eine Rückkehr zu seinen fußballerischen Wurzeln.

Moussa Dembélé (Celtic Glasgow).
Moussa Dembélé (Celtic Glasgow). ©Getty Images
Als Jugendlicher eiferte Moussa Dembélé seinem Idol Nicolas Anelka nach.
Als Jugendlicher eiferte Moussa Dembélé seinem Idol Nicolas Anelka nach.©Getty Images

Für Moussa Dembélé, Stürmer bei Celtic Glasgow, war Fußball vom ersten Tag an, als er zusammen mit anderen Kindern aus seiner Nachbarschaft kickte, „eine Freude“. „Ich liebe alles am Fußball. Praktisch alles, was ich weiß, habe ich durch den Fußball gelernt. Er hat mir viele Dinge beigebracht, als Mensch und auch als Fußballer. Der Sport bedeutet mir wirklich viel.“

Der 21-Jährige, der in einer benachteiligten Pariser Vorstadt aufwuchs, in der man Stars wie Thierry Henry und Ronaldinho nacheiferte, hat sich zu einem der spektakulärsten jungen Stürmer entwickelt, dessen persönliches Vorbild Nicolas Anelka war:„In ihm erkannte ich mich wieder – ein junger Mann aus der Banlieue, der alles getan hat, um erfolgreich zu sein. Er ist ein Mensch und Spieler, den ich wirklich bewundere. Alle Jugendlichen in der Banlieue träumen von einer solchen Karriere, obwohl der Weg natürlich nicht einfach ist.“

Dembélés Weg war abenteuerlich. Als Junior bei Paris Saint-Germain wagte er als Teenager den mutigen Schritt zum FC Fulham nach London. „Ich war 15, fast 16, und ja, das war eine wichtige Entscheidung für mich und vor allem meine Familie“, erinnert er sich. „Für meine Eltern war es nicht einfach, dass ihr Kind mit knapp 16 Jahren das Zuhause verlässt. Es war keine einfache Entscheidung, aber ich habe es durchgezogen. Ich wusste, dass es für mich und meine Zukunft der richtige Schritt war, und es hat sich nun schon oft gezeigt, dass ich Recht hatte.“

Sich an das neue Leben in London zu gewöhnen, war hart, doch Dembélé konnte auf die Unterstützung seines mitgereisten Bruders zählen, und dank der universellen Sprache des Fußballs fühlte er sich schnell zuhause. „Beim Fußball gibt es Gemeinsamkeiten, über die hinweg sich die Leute verständigen können. Der Fußball ist der Grund, weshalb ich überhaupt aus Paris weggezogen bin, und ich habe es dem Fußball und mir selber zu verdanken, dass ich jetzt da stehe, wo ich bin.“

Seit er 2016 von Fulham zum schottischen Traditionsklub gewechselt hat, ging es mit Moussa Dembélés Karriere steil aufwärts. In der laufenden Saison haben ihn Verletzungen zurückgeworfen, bevor er schließlich in der UEFA Champions League zu einem längeren Einsatz gegen Bayern München kam.

Gegen Bayern München stand Moussa Dembélé in der diesjährigen UEFA Champions League zum ersten Mal in der Startelf.
Gegen Bayern München stand Moussa Dembélé in der diesjährigen UEFA Champions League zum ersten Mal in der Startelf.©Getty Images

Als nächstes steht für den 21-Jährigen die Rückkehr nach Paris auf dem Programm, wo er mit Paris Saint-Germain zu tun bekommt, wo für ihn alles begonnen hat. „Es wird ein Spiel wie jedes andere, gegen eine große Mannschaft, ich muss fokussiert sein“, betont Dembélé, bevor er einräumt: „Es wird schön für mich und meine Familie, ins Stadion und zum Verein zurückzukehren, wo ich als Spieler alles gelernt habe. Ich freue mich darauf, den alten Prinzenpark wiederzusehen.“

Im September 2016 hatte der Franzose mit zwei Toren gegen Manchester City in der UEFA Champions League eine Sternstunde erlebt, die er als „magischen Moment“ beschreibt, doch die wichtigere Lektion war für Dembélé das 0:7 gegen den FC Barcelona zwei Wochen zuvor, eine der schwersten Schlappen für das stolze Celtic. „Ich habe viel gelernt. Wir haben Barça gesehen mit ihrer Spielweise, ihrer Qualität. Für uns war es hart, sieben Gegentreffer zu kassieren, es war aber auch ein Ansporn für die Zukunft. Und ich als Spieler habe gesehen, was es braucht, um zu den Besten zu gehören.“

Die französische Legende Zinédine Zidane schwärmt von Moussa Dembélé.
Die französische Legende Zinédine Zidane schwärmt von Moussa Dembélé.©Getty Images

Dembélé wird von vielen Seiten mit Lob eingedeckt. Die französische Legende Zinédine Zidane schwärmt davon, dass sein Landsmann so gut werden könne wie ein Ronaldo oder Raúl González: „Ich habe mit den besten Stürmern gespielt, Ronaldo, Henry, Raúl. Bei ihnen wusste man, dass sie in den wichtigsten Spielen den Unterschied ausmachen würden – bei Dembélé zeigt sich das bereits. Es ist mir klar, dass er jetzt mit den größten europäischen Klubs in Verbindung gebracht wird – ich würde ihm dennoch raten, das alles zu ignorieren.“

Der 21-Jährige freut sich über die Komplimente des Real-Madrid-Trainers und sieht sie als perfekte Motivation, um noch besser zu werden: „Es bedeutet mir viel, wenn eine Legende – und Zidane ist eine Legende – mich lobt und positive Dinge über mich sagt. Das ist toll. Es hat mich gefreut, doch zuerst war ich geschockt, das zu hören. Die Tatsache, dass meine Arbeit nicht unbeachtet bleibt, und dass eine Legende wie Zidane so über mich, mein fußballerisches Potenzial und vor allem meine Zukunft spricht, das treibt mich an, am Morgen aufzustehen und es besser zu machen als andere, um dort hinzukommen, wo ich hin möchte.“

Moussa Dembélé hat eine glänzende Karriere vor sich und bereits einige denkwürdige Auftritte auf englischen und schottischen Fußballplätzen hingelegt – für immer unerreicht bleiben dürfte hingegen seine Torproduktion in einer Partie aus Kindheitstagen: „Es war das Team meiner Straßenecke gegen ein anderes Team der Nachbarschaft“, erzählt er mit leuchtenden Augen. „Wir haben 10:9 gewonnen, und ich habe wohl alle zehn Tore gemacht. Zehn Tore! Zehn Tore! Wenn man jung ist, sind solche Nachbarschaftsduelle wichtig. Man will solche Spiele unbedingt gewinnen. Das ist eine tolle Erinnerung aus meiner Kindheit. Eine tolle Erinnerung an den Straßenfußball.“