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Leckerbissen zum Jahresabschluss?

Vom Namen her ist es das Beste, was der Fußball derzeit zu bieten hat. In Vigo treffen mit Europameister Spanien und Weltmeister Deutschland die beiden erfolgreichsten Teams der letzten Jahre aufeinander.

Joachim Löw: wo ist nur die WM-Form geblieben?
Joachim Löw: wo ist nur die WM-Form geblieben? ©AFP/Getty Images

Preisfrage: was haben Thomas Müller, Benedikt Höwedes und Toni Kroos gemeinsam? Die Antwort ist relativ einfach, die drei sind knapp vier Monate nach dem WM-Finale die einzigen Spieler aus der WM-Startelf, die beim Testspiel in Spanien von Beginn an auflaufen werden.

Der Rest der Helden von Rio ist entweder verletzt oder aus der DFB-Elf zurückgetreten. Kein Wunder,dass Bundestrainer Joachim Löw nach dem müden Gibraltar-Kick ein wenig sorgenvoll auf das letzte Spiel des ansonsten so grandiosen Jahres blickt: "Dieses Jahr war sensationell gut und wird in unserer Geschichte immer einen besonderen Stellenwert haben. Klar wäre es nicht schön, am Ende mit einer Niederlage aus dem Jahr zu gehen. Aber es spielt nicht für das kommende Jahr und schon gar nicht für die EM 2016 eine Rolle. Wenn du im Mai 2:2 gegen Kamerun spielst, dann nimmt das die Mannschaft nicht wochenlang mit."

Nur geht es diesmal nicht gegen Kamerun sondern gegen den amtierenden UEFA-Europameister, der lange Jahre lang die Messlatte für Löws Team bildete – ein echtes Prestigeduell also. "Ganz ehrlich, ich habe schon gerade am Anfang, auch zusammen mit Jürgen Klinsmann, sehr auf den spanischen Fußball geschaut", gesteht Löw ein. "Ich habe auch als Vereinstrainer in Spanien hospitiert und ich fand es beeindruckend, dass man im Training quasi eine Schablone über das Feld legen konnte und da diszipliniert agiert wurde. Wir haben sicherlich Einfluss von Spanien gehabt, aber haben auch versucht unseren eigenen Stil zu prägen."

Was ja zumindest Mitte des Jahres ziemlich gut gelungen ist. Doch gegen Spanien erwartet der Bundestrainer, der Sami Khedira in Abwesenheit von Manuel Neuer mit der Kapitänsbinde betraut hat, nun ein Spiel, das so gar nicht dem entspricht, was seine Elf in den letzten Jahren praktiziert hat. "Ich denke nicht, dass wir [gegen Spanien] in dieser Zusammensetzung mehr Ballbesitz haben werden", prophezeit Löw. "Ich erwarte mir Kompaktheit und Stabilität gegen einen richtig gut organisierten Gegner. Da kommt es natürlich auch auf Spieler wie Toni Kroos, Benedikt Höwedes oder Thomas Müller an, die da eine gewisse Erfahrung haben und vorangehen."

Wahlspanier Kroos hat dies auch vor, denn er möchte zum Jahresausklang unbedingt eine Blamage verhindern. "Klar geht es irgendwo ums Prestige. Wenn man so ein Testspiel ausmacht, will man das auch gewinnen." Zumal die Spanier den Deutschen in den letzten Jahren in so manche Suppe gespuckt haben, man denke nur an das Endspiel der UEFA EURO 2008 (0:1) oder das WM-Halbfinale 2010 (0:1).

Doch Rachegelüste verspürt das DFB-Team deshalb nicht, versichert Mario Götze: "Ich war damals ja Fan der Nationalmannschaft, habe mitgefiebert und mitgelitten. Und natürlich war ich enttäuscht und traurig. Für mich hat das mit dem Spiel am Dienstag aber nicht viel zu tun. Es ist nicht so, dass ich auf Revanche aus wäre, wofür auch?! Weltmeister sind schließlich wir."

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