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Topschiedsrichterinnen bereit für große Herausforderungen

Schiedsrichter-Training

63 Spielleiterinnen beim UEFA-Fortgeschrittenenkurs für Topreferees in Lissabon

Die Schiedsrichterinnen Cheryl Foster, Stéphanie Frappart und Rebecca Welch
Die Schiedsrichterinnen Cheryl Foster, Stéphanie Frappart und Rebecca Welch UEFA

Die besten Schiedsrichterinnen Europas bereiten sich diese Woche in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon auf eine anspruchsvolle zweite Saisonhälfte vor.

Die UEFA hält pro Saison zwei Treffen mit ihren besten Unparteiischen ab, jeweils zum Saisonauftakt und zur Saisonmitte, um Trainingseinheiten, Tests und Workshops durchzuführen, damit die Referees für die Herausforderungen der europäischen Spitzenwettbewerbe gerüstet sind.

Im Falle des Frauenfußballs findet der Fortgeschrittenenkurs für Topreferees unmittelbar nach der Erstausgabe der UEFA Women’s Nations League sowie direkt vor Beginn der K.-o.-Phase der UEFA Women‘s Champions League statt.

Fitnesstrainer Werner Helsen in seinem Element.
Fitnesstrainer Werner Helsen in seinem Element.UEFA

„Intensiv und wichtig“

Die UEFA strebt im Schiedsrichterwesen höchste Standards an, und die motivierenden Worte von Roberto Rosetti, oberster Schiedsrichterverantwortlicher der UEFA, dürften bei den Teilnehmerinnen bestens angekommen sein. „Ihr seid unsere Juwelen. Ihr seid die Besten der Besten und alle sehr wichtig für uns“, so der ehemalige Spitzenreferee. „Dies ist ein Höhepunkt in eurem Leben – ihr steht auf dem Platz und geht eurer Leidenschaft nach. Ich hoffe aber dennoch, dass ihr eine gewisse Anspannung verspürt, denn das gehört zu einem intensiven und wichtigen Kurs wie diesem dazu. Die zweite Saisonhälfte ist da und wird sehr anspruchsvoll.“

„Der Frauenfußball entwickelt sich weiter und dasselbe erwarten wir von euch“, so Rosetti weiter. „Es ist äußerst wichtig, am Ball zu bleiben. Wir wollen echte Athletinnen auf dem Platz sehen. Beim Endspiel der UEFA Women’s Nations League vor ein paar Tagen konnte ich Spanien und Frankreich bei der Vorbereitung beobachten und war beeindruckt. Euer Ziel muss es sein, genauso gut zu sein oder sogar besser, aber sicher nicht schlechter.“

63 Schiedsrichterinnen aus allen Ecken Europas absolvierten im Rahmen des viertägigen Kurses in Lissabon ein intensives Programm mit zahlreichen Aktivitäten. Theorieunterricht, physisches Training, Videoanalysen und Gruppendiskussionen sind wichtige Bestandteile dieses Kurses und für die Entwicklung der Unparteiischen unverzichtbar.

Tess Olofsson, Schiedsrichterin des Endspiels der UEFA Women’s Nations League:

„Der Frauenfußball wächst und auch ich möchte mich weiterentwickeln und bei jedem Spiel mein Bestes geben. Dieser Kurs ist deshalb so wichtig, weil er die verschiedensten Situationen abdeckt und uns Mittel an die Hand gibt, die sehr nützlich sind.“

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Für Dagmar Damková, ehemalige internationale Schiedsrichterin und aktuell UEFA-Schiedsrichterverantwortliche, sind solche Kurse die einzige Möglichkeit, die für das Schiedsrichterwesen so wichtige einheitliche Regelanwendung zu erreichen. „Egal ob im Männer- oder Frauenfußball, die Regeln sind dieselben und müssen einheitlich angewandt werden. Wir wollen, dass die Referees konsistent entscheiden. Einheitlichkeit ist das Zauberwort. Für uns ist dieser Kurs wichtig, damit wir die Schiedsrichterinnen gut vorbereiten und diese die perfekte Leistung abrufen können.“

Ein Teil der Gruppe nach Abschluss  der Fitnesseinheit.
Ein Teil der Gruppe nach Abschluss der Fitnesseinheit.UEFA

Der Frauenfußball wächst kontinuierlich und sowohl die UEFA als auch die Schiedsrichterinnen müssen in Bezug auf diese Entwicklungen stets auf dem neusten Stand sein. Zum Abschluss seiner Eröffnungsansprache rief Roberto Rosetti die Schiedsrichterinnen dazu auf, ihren Weg „konsequent und fokussiert“ weiterzuverfolgen. „Selbstvertrauen zahlt sich auf dem Platz aus. Das Erfolgsrezept ist einfach: Wenn ihr für ein Spiel aufgeboten werdet, dann tut euer Bestes und zeigt, was ihr könnt. Die beste Eigenwerbung sind gute Leistungen, so werdet ihr weiter Fortschritte erzielen.“

Erfolgreiche Rekrutierung in Portugal

Der Portugiesische Fußballverband (FPF), Ausrichter des diesjährigen Winterkurses, hat mit Blick auf seine Unparteiischen eine vielversprechende Zukunft vor sich. 2024 zählte er mehr internationale Fußball- und Futsal-Schiedsrichterinnen und -Schiedsrichter (39) denn je.

Auch scheint die im letzten Sommer auf den Weg gebrachte UEFA-Kampagne „Werde Schiri!“ Früchte zu tragen. „Ich möchte die UEFA und insbesondere Roberto Rosetti zu dieser Kampagne beglückwünschen, die sich als sehr nützlich erwiesen hat“, sagte José Fontelas Gomes, Vorsitzender der FPF-Schiedsrichterkommission. „Die Kampagne war ein riesiger Erfolg – innerhalb von drei Monaten konnten wir 1 137 neue Kandidatinnen und Kandidaten rekrutieren, von denen 400 bereits Spiele leiten. Wir haben bei der Förderung von Schiedsrichterinnen große Fortschritte erzielt, und unsere allgemeinen Schwerpunkte sind Aus- und Weiterbildung sowie die regionalen Schiedsrichterkommissionen. Die Tatsache, dass drei unserer Referees an diesem Kurs teilnehmen, zeigt, dass wir gute Arbeit leisten und die UEFA diese anerkennt.“

Mit „Werde Schiri!“ möchte die UEFA junge Menschen zur Schiedsrichtertätigkeit inspirieren. Durch ihre erste derartige Kampagne auf Breitenfußballebene sollen in jeder Saison 40 000 neue Referees gewonnen werden.

Werde Schiri!